Nachhaltige Veranstaltungswirtschaft

Der Kulturbereich war bis zur radikalen Ausbremsung durch die Corona-Pandemie der sechstgrößte Wirtschaftszweig in Deutschland. Im Zuge der Corona-Lockerungen erlebte die Eventbranche dann eine große Wiedereröffnung. Die Menschen sehnten sich nach realer Begegnung und gemeinsamen kulturellen Erlebnissen. Ein Zurück zum “business as usual” sollte in Anbetracht der klimatischen Veränderungen aber unbedingt vermieden werden. Es gilt, Millionen Tonnen an CO2, Ressourcen und Abfall einzusparen – mit dem 1,5-Grad-Ziel im Visier. Dafür ist es erforderlich, möglichst schnell die Pfade hin zur Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft einzuschlagen.

Immer mehr Akteure setzen auf Nachhaltigkeit und denken dieses zukunftsweisende Thema bereits bei der Konzeption ihrer Veranstaltungen mit. Wir wollen Vorreiter bestärken und weitere Akteure der Veranstaltungswirtschaft ermutigen, konkrete Maßnahmen für umweltfreundliches Management zu ergreifen. Ziel ist die Transformation der Veranstaltungswirtschaft zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft auf Grundlage der UN Sustainable Development Goals (SDGs).

Gemeinsam können wir darauf hinarbeiten. Als Kommunikationsnetzwerk bündelt B.A.U.M. die Kräfte auf der Plattform Wirtschaft pro Klima, damit sich das Wissen möglichst schnell verbreitert und nur noch nachhaltige Veranstaltungen stattfinden. Warum die Eile? Ein Blick auf die MCC Klima-Uhr gibt Aufschluss: The Countdown 2º Clock. Haben Sie die Uhr schon mal auf 1,5°C umgestellt? Man geht davon aus, dass die Folgen dann noch handhabbar wären. Viele halten es jetzt schon für nicht mehr erreichbar.

Auf dieser Website finden Sie Unternehmen, die sich zu Klimaschutz und Klimaneutralität bekennen und im eigenen Wirkungsbereich aktiv sind sowie weitere Initiativen, Netzwerke, Experten sowie Beratungsangebote. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie sich beteiligen und Ihre Inhalte z.B. als Blogbeitrag teilen möchten. Wir freuen uns auf Sie!

  • Am 12.11.2020 veröffentlichte der VDVO gemeinsam mit weiteren Akteuren wie dem BNW, Stefan Lohmann, forum Nachhaltig Wirtschaften und B.A.U.M. e.V., mit „Wenn nicht jetzt, wann dann?” einen Aufruf zur Förderung einer nachhaltigen Veranstaltungswirtschaft. Hieran knüpfen wir an, denn jede Veranstaltung hat eine Wirkung auf die Umwelt und die Gesellschaft. In der Regel ist die gesellschaftliche Wirkung von Veranstaltungen eher positiv zu bewerten: Wir erleben Freude und Kultur, die unseren Horizont und unser Wissen erweitern, wir finden Ausgleich und gesellschaftlichen Austausch, tanken Energie... Dem gegenüber stehen – bis auf einige Ausnahmen – negative Wirkungen auf die Natur, hohe Emissionen durch Anreise, Müllaufkommen sowie Nachholbedarfe in Bezug auf Gleichberechtigung, Diversität und Inklusion.

    Damit Veranstaltungen unter dem Strich eine insgesamt positive Wirkung erzeugen können, müssen zuerst die negativen so weit wie möglich minimiert werden. Jeder Baustein einer Veranstaltung und jeder Arbeitsschritt gehört analysiert, um Energie-, Ressourcenverbrauch, Abfallaufkommen und Treibhausgasemissionen zu erheben, zu vermeiden und, wo sie sich nicht vermeiden lassen, so weit es geht zu reduzieren. Dafür müssen immer wieder neu die passenden Lösungen und entsprechenden Lieferanten gefunden werden. Der Rest an unvermeidlichen Treibhausgasemissionen muss kompensiert werden, um rechnerische Klimaneutralität in den wesentlichen Bereichen zu erreichen (vgl. B.A.U.M.-Definition Klimaneutralität).

    Die meisten Veranstaltungsgäste und Veranstaltungsorganisationen wissen jedoch gar nicht, wie groß der aktuelle ökologische Fußabdruck ist; ebenso haben sie kaum Einfluss darauf, wie eine Veranstaltung organisiert wird. Eine Standortbestimmung der Veranstalter ist der Anfang jeder planerischen Entscheidung. So erkennen sie, wie groß der Unterschied im Vergleich zu einer nachhaltigen Veranstaltung sein könnte. Einen Einstieg bietet der UBA-Leitfaden nachhaltige Veranstaltungswirtschaft. Viele Akteure in der Veranstaltungswirtschaft sowie öffentliche Auftraggeber müssen erst noch von der grundsätzlichen Notwendigkeit einer nachhaltigen Organisation von kulturellen Veranstaltungen erfahren. Um darauf aufmerksam zu machen, dass Events auch mit einem positiven Impact durchgeführt werden können, und aufzuzeigen, wie das geht, werden wir bei B.A.U.M. aktiv. Möchten Sie uns unterstützen? Wir denken an publizistische Aktivitäten und regionale Transformationsprojekte für eine nachhaltige Veranstaltungswirtschaft. Eine Reihe von regionalen Initiativen gibt es bereits in

    Möchten Sie mit uns die Lücken füllen oder eine Initiative in Ihrer Region starten? Wenden Sie sich bei Interesse gerne an elisabeth.michels@baumev.de.

  • Die Veranstaltungswirtschaft soll in Zeiten von Klimawandel und Pandemien als wichtiger Wirtschaftszweig langfristig gesichert werden und zeitgleich zur Erreichung der Pariser Klimaziele beitragen. Ziel ist eine Transformation hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. So werden massive CO2-Emissionen und Ressourcen eingespart. Durch die klimapositive Ausrichtung von Veranstaltungen hat jede Veranstaltung einen positiven Effekt auf Umwelt und Gesellschaft – die negativen reduzieren wir.

  • - In Kooperation mit dem B.A.U.M.-Mitglied Stefan Lohmann Talent Buyer & Booking Agent wollen wir die Veranstaltungsbranche auf ihrem Weg in eine Vorbildrolle für modernes, nachhaltiges und innovatives Wirtschaften unterstützen und so kulturelle Erfahrungsräume für gelebte Nachhaltigkeit schaffen: Die bereits bestehende Sustainable Event Solutions-Plattform soll zum größten Netzwerk mit Datenbank in Europa ausgebaut werden. Mit der Online-Plattform werden nachhaltige Lösungen und Lieferanten der Eventbranche für Veranstalter und Künstler:innen gebündelt an einem Ort sichtbar und auffindbar. Auch mit Wissenstransfer wird die Transformation der Veranstaltungsbranche vorangetrieben, z.B. durch das neue Sustainable Event Solutions-Magazine (print und online) in Kooperation mit forum Nachhaltig Wirtschaften. Darin werden die nachhaltigen Lösungen, Lieferanten und Experten für nachhaltige Veranstaltungen vorgestellt. Für Events mit positivem Impact auf Natur und Gesellschaft.

    - Begleitung und Beratung professioneller Veranstaltungen hin zur Klimaneutralität bis spätestens 2030 orientiert an der B.A.U.M.-Definition.

    - Begleitung und Beratung zur systematischen Berichterstattung nach anerkannten Standards (ISO, EMAS, GWÖ, Ökoprofit, Deutscher Nachhaltigkeitskodex).

    - Begleitung und Beratung zur schrittweisen Erhöhung der Recyclingquote >90%.

    - Begleitung und Beratung zur Offenlegung (und ggf. Schaffung) einer Verantwortungsstruktur für betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement bei Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft sowie einer klaren Verantwortungsstruktur für das Thema mindestens mittels einer Ansprechperson für Umweltmanagement.

    - Schaffung einer Investitionsplattform für Transformationsinvestitionen in die Event-Industrie auf Basis des B.A.U.M.-Zukunfts- und Klimaplans. Durch das privatwirtschaftlich finanzierte Konjunkturprogramm für mittelständische Unternehmen, die im Bereich der Effizienzdienstleistungen und Innovation tätig sind sowie im Kulturbereich selbst, können nachhaltige Produkte und innovative Services für die Eventbranche zur Marktreife gebracht werden.

    - Mittelfristig: Energetische Sanierungen von Immobilien (Theater, Konzerthäuser, Sportstätten etc.) und Messegebäuden.

    - Verbesserung des wirtschaftlichen Betriebs zu den Themen Müllaufkommen und Müllverwertung sowie Personalwirtschaft.

  • Städte bzw. die öffentliche Hand haben den größten Hebel und die größte Wirkungsmöglichkeit für die Umsetzung nachhaltiger Veranstaltungen (Public Events, Staatsbesuche, Stadtfeste, Jubiläen, Sportevents und Messen). Sobald die öffentliche Hand auf der Umsetzung klimaneutraler Veranstaltungen besteht, wird die Eventbranche gezwungen sein, sich schnell mit dem Thema Nachhaltigkeit weiter auseinanderzusetzen. Wir wollen dem vorgreifen und die gesamte Veranstaltungswirtschaft schon jetzt ermutigen und befähigen, den Weg der nachhaltigen Transformation zu gehen. Nur wenn in allen Ländern klimaneutrale Events zeitnah zum Standard werden, haben wir eine Chance dem 1,5-Grad-Ziel möglichst nahe zu kommen.

    Die Kosten sind im Verhältnis zum positiven Effekt (Abfallvermeidung, Erhöhung der Recyclingquote, Einsparung von CO2, Energie und Ressourcen) gering. Bei B.A.U.M. gibt es eine Gruppe von Akteur:innen, die sich quartalsweise zu wechselnden Themen, die Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbranche betreffen, austauscht – möchten Sie dazustoßen? Dann freuen wir uns auf Ihr Kommen zu einem unserer Dialoge!

Weiterführende Informationen

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Veröffentlichungen und Checklisten